b.fleischmann | AUT Musiker | lebt als freischaffender Musiker in Wien. 1999 veröffentlichte er auf den neuen Labels „Morr Music“ und „charhizma“ sein Debüt „pop loops for breakfast“. Für „Welcome Tourist“ erhielt er 2003 den „Qwartz Electronic Music Award“ in der Kategorie bestes Album. Seit 2001 arbeitet b.fleischmann auch regelmäßig an Theater- und Filmmusik.
Blog – Neuester Beitrag
Wer oder was sind Nazis & Goldmund?
Die Literaturkonferenz ÄNGST IS NOW A WELTANSCHAUUNG wird vom Autor*innen-Kollektiv NAZIS & GOLDMUND veranstaltet – einem vielköpfigen poetologischen Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet, deren Erzähl- und Interventionsstrategien untersucht und attackiert.
Das Projekt wurde 2016 als Blog gestartet, initiiert von Jörg Albrecht, Thomas Arzt, Sandra Gugić, Thomas Köck und Gerhild Steinbuch. Die bislang vornehmlich literarisch-essayistischen Beiträge, die immer mittwochs 5 vor 12 auf www.nazisundgoldmund.net veröffentlicht werden, beschäftigen sich mit rechten Strömungen, vor allem in Europa und den USA, und reflektieren den Diskurs um Populismus und Rechtsruck.
Neben Texten des Gründungsteams wurden sowohl Kolleg*innen angefragt als auch ein Open Call ausgeschrieben und die Einsendungen veröffentlicht. Textauszüge aus dem Blog wurden u. a. in der Literaturzeitschrift EDIT veröffentlicht, sowie als Hörspiel vom Bayerischen Rundfunk vertont. NAZIS & GOLDMUND traten bereits in Lecture Performances in Deutschland, Österreich und Serbien auf.
Diese kooperative, kollektive Arbeit wird mit der Literaturkonferenz ÄNGST IS NOW A WELTANSCHAUUNG aus der Sphäre des Webs geholt und in der analogen Realität weitergeführt.
Inhalte der Konferenz
Die Literaturkonferenz ÄNGST IS NOW A WELTANSCHAUUNG untersucht das gegenwärtige Verhältnis von Literatur und Kunst zur aktuellen Politik und setzt die literarische Arbeit in einen Zusammenhang mit den prekären Verschiebungen im politischen Spektrum – nach rechts.
Ziel der Konferenz ist es, Kolleg*innen aus Literatur und anderen künstlerischen Disziplinen an einem Ort zusammenzubringen und unter Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit einen Reflexionsraum zu schaffen – gegen die Erosion demokratischer Strukturen, gegen die Normalisierung nationalistischer, illiberaler, neonazistischer Tendenzen und für mögliche Gegenantworten und Alternativen.
Im Zentrum steht die Sprache. Wie können sich Kunst und Literatur angesichts des Vormarschs der Neuen Alten Rechten und ihrer Vereinnahmung von Sprache verhalten? Die Konferenz ruft zur Auseinandersetzung mit diesem Übergriff auf, sucht nach Möglichkeiten einer gemeinsamen Sprache und bietet Raum, um aus dem künstlerischen Einzelkämpfer*innendasein herauszutreten und kollektive Prozesse in Gang zu setzen.
Über 40 Autor*innen, Publizist*innen, Blogger*innen und Künstler*innen aus anderen Bereichen werden an den Konferenztagen interagieren – markante literarische und politische Stimmen der Gegenwart.
In 3 Gesprächs- und Arbeitsgruppen beschäftigen sich die Teilnehmer*innen mit je einem Schwerpunkt: dem kritischen Reclaimen von Sprache, der möglichen Bildung von Allianzen sowie der Systemkritik innerhalb von Kunst, Kultur und Medien. Die Autorin Olga Flor, die Aktivistin Kübra Gümüşay und der Publizist Reinhard Olschanski eröffnen die Diskussionsrunden mit je einem Input. Moderiert werden die Gespräche von NAZIS & GOLDMUND, unterstützt von der Dramatikerin Darja Stocker. Außerdem wird Manuel Gogos in einem Vortrag die Strategien der Identitären Bewegung reflektieren, basierend auf den Dreharbeiten zu zwei Dokumentationen, die er über diesen Teil der „Neuen Rechten“ produzierte.
4 Keynote Lectures vertiefen die Debatten. Jagoda Marinić untersucht die Bruchstellen einer pluralen Gesellschaft, die weniger durch den „Kampf um Integration“ auseinander driftet, als vielmehr durch ein erstarktes illiberales, autoritäres Demokratieverständnis. Fiston Mwanza Mujila verleiht der Stimme eines Schwarzarbeiters Gehör und Poesie, der nachts aus seiner Randposition heraus die Welt betrachtet – „im Lichte seiner Subjektivität“. Der Video-Blogger Tarik Tesfu spricht über seine Erfahrungen mit Rassismus und Hass im Netz und über seine persönlichen Strategien gegen rechtsextreme Hetze. Kathrin Röggla untersucht den Begriff des Kollektivs und die „Ermächtigungsrhetoriken“ der Rechten ausgehend von der Sprache im öffentlichen Diskurs und hinterfragt kritisch die selbstgeschaffenen „Ohnmachtspositionen“ der Kunst.
Livestream Lectures erweitern das Konferenzthema nochmals aus inner- und außereuropäischer Perspektive. Im Rahmen einer Liveschaltung aus verschiedenen Ländern lesen und diskutieren u.a. Anja Golob (Slowenien), Jazra Khaleed (Griechenland), Jeffrey McDaniel (USA), Mati Shemoelof (Israel) sowie Kinga Tóth (Ungarn); kuratiert und moderiert vom deutschen Lyriker und Veranstalter Tom Bresemann.
Konzerte und DJ-Line-ups sorgen dafür, dass Diskurs und Begegnung letztlich in die Nachtstunden übergehen – angetrieben u.a. durch Elektro-Pop von Nene Hatun, den Popliteraten und DJ Thomas Meinecke sowie vom Indietronic-Musiker b.fleischmann & Band.
Konferenzprogramm
14. Juni 2018
- 18:30
Einlass und Registrierung - 19:30
Begrüßung – Nazis & Goldmund
Grußwort – Dr. Klaus Lederer, Berliner Senator für Kultur und Europa - 20:00
Keynote Lecture – Jagoda Marinić: „Gegen die Verrechtsung der Welt! Von funktionalen und dysfunktionalen Parallelgesellschaften“ - 20:45
Keynote Lecture – Fiston Mwanza Mujila: „JE N’ETAIS PAS NOIR (Monologue d’un ordinaire travailleur de nuit) – ICH WAR NICHT SCHWARZ (Monolog eines gewöhnlichen Nachtarbeiters)“ - 21:15
Konzert – Nene Hatun - 22:00
DJ-Set – Sivan Ben Yishai und DIN3000
15. Juni 2018
- 10:00
Aufteilung in Arbeitsgruppen - 10:30
Gruppe 1: „Wie die Sprache nicht verlieren? – Literarische Strategien gegen rechtes Denken und Sprechen“ | Input: Olga Flor | Moderation: Thomas Arzt und Sandra Gugić
Gruppe 2: „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Künste – Bündnisse, Allianzen, Kompliz*innenschaften organisieren“ | Input: Kübra Gümüşay | Moderation: Jörg Albrecht und Darja Stocker
Gruppe 3: „Welcher Rechtsruck? – Die Rolle von Kunst, Kultur und Medien in Neoliberalismus und Postdemokratie“ | Input: Reinhard Olschanski | Moderation: Thomas Köck und Gerhild Steinbuch - 13:00
Mittagspause - 14:30
Arbeitsgruppen - 16:00
Kaffeepause - 16.30
Arbeitsgruppen - 19:30
Keynote Lecture – Tarik Tesfu: „Tariks Hate-Side-Story – Wenn im Internet die Hass-Post abgeht...“ - 20:15
Keynote Lecture – Kathrin Röggla: „Wir sind die Handlung! Der rechte Kulturkampf und seine Ermächtigungsrhetoriken“ - 21:00
DJ-Set – konkrit
16. Juni 2018
- 10:00
Ängst-Detox-Session – Nazis & Goldmund - 10:30
Auswertung in den Arbeitsgruppen - 13:00
Mittagspause - 14:30
Präsentationen der Arbeitsgruppen - 16:00
Kaffeepause - 16.30
Plenum
Vortrag – Manuel Gogos: „Unter Kreidefressern. Im Gespräch mit Identitären“ - 19:30
Livestream Lectures aus verschiedenen Ländern – u.a. mit Anja Golob, Jazra Khaleed, Jeffrey McDaniel, Mati Shemoelof und Kinga Tóth, moderiert von Tom Bresemann - 22:00
Konzert – b.fleischmann & Band - 23:00
DJ-Set – Thomas Meinecke
17. Juni 2018
- 12:00
Abschlussplenum
Die Keynote Lectures und Arbeitsgruppen werden in deutscher Sprache abgehalten, die Livestream Lectures in deutscher und englischer Sprache. Für einen barrierefreien Zugang zu allen Programmpunkten wird gesorgt.
Keynote Lectures
Jagoda Marinić: „Gegen die Verrechtsung der Welt! – Von funktionalen und dysfunktionalen Parallelgesellschaften“
Jahrelang haben große Teile der deutschen Politik und Öffentlichkeit sorgenvoll auf „die Parallelgesellschaften“ geblickt, ohne zu bemerken, dass auch die deutsche Mehrheitsgesellschaft in einer vielfältigen Gesellschaft zur Parallelgesellschaft werden kann.
Mit Pegida zeigte sich plötzlich ein Teil dieser isolierten Mehrheitsgesellschaft, die sich nicht als Teil des demokratischen „Wir“ einer Einwanderungsgesellschaft verstehen möchte, sondern als traditionelle Mehrheit, die gegenüber Minderheiten gewisse Vor-Rechte in diesem Land haben müsste. Erneuerungen wie die Liberalisierung des Staatsbürgerschaftsrechts gingen an Vertretern dieser Parallelgesellschaft vorbei. Statt dem entgegenzuwirken und nun mehr „Wir“ zu fordern, wird das diverse Deutschland zunehmend von rechten Diskursen überlagert. Ein Diskurs, der mit der Realität deutscher Städte nicht positiv umzugehen weiß und dem gegenwärtigen Zusammenleben somit wenig Konstruktives bieten kann.
Solche rechten, autoritären Diskurse finden sich jedoch in unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus und ethnischen Gruppen. Nicht das Sprechen unterschiedlicher Muttersprachen oder familiäre Herkunftsländer trennen Gruppen zunehmend voneinander, sondern ihr Demokratieverständnis. Dabei gehen die gefährlichen Parallelstrukturen eben nicht entlang religiöser oder kultureller Grenzen. Anhänger antidemokratischer, autoritärer Strukturen, ganz gleich welchen kulturellen Hintergrunds, bekämpfen liberale, humanistische Standpunkte. Ein Kampf der Demokraten gegen Anti-Demokraten. Wobei letztere in bekannter Manier die demokratischen Grundrechte für sich beanspruchen, mit dem Ziel, sie für andere – vorwiegend Minderheiten – einzuschränken.
Man kann natürlich die Deutschkenntnisse der Einwander*innen zur zentralen Frage der Integration machen, oder die Frage, weshalb immer mehr Wähler*innen in Europa und weltweit zentrale Grundprinzipien der Demokratie zu opfern bereit sind: Universelle Menschenrechte, freie Presse, Meinungsfreiheit und unabhängige Justiz. Ist eine gemeinsame Sprache der einzige Klebstoff – oder sind es die viel beschworenen „Werte“?
Die bedrohlichen Parallelgesellschaften dieser Zeit sind die anti-demokratischen Kräfte, nicht irgendwelche ethnische oder religiöse Minderheiten per se. Gelungene Integrationspolitik müsste daher vielmehr ein Werben um die aktive Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern in einer demokratischen, wehrhaften Demokratie sein. Doch wie lässt sich ein Diskurs verschieben, dessen Diskurslinien seit Jahrzehnten etabliert sind – und die nun durch ein neues Heimatministerium erneut eher die Verteidigung des Status Quo fordern statt neue Strategien für Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft zu suchen.
„Eine Politik, die sich sprachlich vor allem auf das primitive Recht des Stärkeren verlässt, höhlt das demokratische Gemeinwesen aus. Das Feindselige des Diskurses dringt in den Alltag ein. „Die da oben“ legitimieren die Wut der anderen. Die Wut aller gegen alle. Eine Grunderregung zieht sich durch das Gemeinsame, wie Hochspannung. Wer aber Heimat schaffen will, muss es so tun, dass es nicht zur Heimatgefährdung gerät. Gerade in Deutschland.“ (Aus: „Alle gegen alle“ - Süddeutsche Zeitung, 23.3.18)
(Jagoda Marinić)
Fiston Mwanza Mujila: „JE N’ETAIS PAS NOIR (Monologue d’un ordinaire travailleur de nuit) – ICH WAR NICHT SCHWARZ (Monolog eines gewöhnlichen Nachtarbeiters)“
Ich habe Jahrhunderte gebraucht, um zu verstehen, was ein Körper ist. Nicht in dem Sinn, dass er dem Land oder der Familie gehört, sondern dass er sich selbst gehört. Der Körper: sechs wirre Buchstaben, um einen Ozean zu beschreiben; der Körper oder das Kartell aufrührerischer Träume; der Körper oder der schreckhafte Wirbelwind, und wenn wir das Kotzen kriegen. Was ich sagen will: Ich musste zehntausend Kilometer zurücklegen und mich in einem Land Europas niederlassen, um in der Lage zu sein, das Wesen des Körpers zu verstehen.
Wir alle besitzen einen Körper, aber manche zahlen dafür einen hohen Preis. In jedem Fall genügt der Körper sich selbst. Wenn der Körper nachlässt, ermüdet, aufgibt oder unter Schmerzen zusammenbricht, kann man nichts machen. Denn unser Gehäuse ist gestellt fürs ganze Leben. Diesen Rhythmus, dieses angeborene Tempo kann man nicht unterbrechen.
Ein Körper ist dazu da, zu feiern, zu tanzen, zu essen und des Nachts zu ruhen. Selbst wenn du das boykottierst, selbst wenn du gute Gründe hast, nicht zu schlafen, wird der Körper schlafen, wie sehr du dich auch sträubst. Der Körper verarscht dich. Er entriegelt dein Bewusstsein und tanzt Walzer mit dem Spitzbart deines Schmerzes. Das ist die Lektion, die ich von der Nachtarbeit gelernt habe.
In diesem Text spricht ein junger Mann, der in Schwarzarbeit Zeitungen austrägt. Auf seinen nächtlichen Wanderungen quatscht er über das Land seiner Geburt, träumt laut vor sich hin und betrachtet die Welt im Lichte seiner Subjektivität.
(Fiston Mwanza Mujila)
Kathrin Röggla: „Wir sind die Handlung! Der rechte Kulturkampf und seine Ermächtigungsrhetoriken“
Zwischen technokratischer Delegationswut sowie postdemokratischer Handlungsarmut und rechtspopulistischem Aktionismus ist unser öffentlicher Diskurs aufgespannt. Automatismen beherrschen die Medienöffentlichkeit. Die eine Seite ist eine in vermeintlichen Pluralismen und inklusiven Sprechübungen, Sprechgeboten sich ausagierende liberale Position, auch die eines Austeritätsregimes, das auf Bürgerbeteiligung statt staatlicher Wohlfahrt setzt, die andere Seite ist eine Behauptung des Volkes Willen zu 100%. Auffällig ist, dass der Kollektivbegriff sehr stark von rechts geframt wird, und zwar unter dem Motto „wir gegen die anderen“, als könnte sich ein Kollektiv nur so behaupten.
Als Schriftstellerin interessieren mich diese zwei Seiten einer Medaille, einer Figur des Handelns. „Mit Rechten reden“, lautet nicht nur der Buchtitel von Per Leo, sondern auch ein Anspruch an Journalistinnen und Autoren, der immer häufiger ambivalent gestellt wird. Wie kann und soll der Eintritt in die Bullshitting-Diskurse aussehen, oder ist das ohnehin nur unsinnig? Welche Strategien taugen in dem Kulturkampf gegen Rechts etwas? Ist Kultur überhaupt der richtige Austragungsort? Welche Ohnmachtspositionen schaffen wir uns als Künstler und wie kommt es überhaupt zu dieser Handlungsarmut?
(Kathrin Röggla)
Tarik Tesfu: „Tariks Hate-Side-Story – Wenn im Internet die Hass-Post abgeht...“
Wer im Internet einen auf Feminismus macht, wird schnell zur Zielscheibe von (rechten) Trollen und Hater*innen. Der Netzaktivist TARIK TESFU kann ein Liedchen davon trällern. Ein Liedchen, das mit einem Hackerangriff endet. Ende 2017 wurden seine E-mail-Adresse gehackt, seine Social Media-Kanäle übernommen, auf Twitter sein Personalausweis gepostet, seine Videos auf YouTube gelöscht und später seine komplette Netz-Präsenz ausradiert. YouTube, Facebook, Twitter und Instagram, alles futschikato. Fast drei Jahre Arbeit innerhalb von ein paar Tagen verpufft. Die gute Nachricht: Tarik konnte seine Accounts reaktivieren. Die schlechte Nachricht: Private Dokumente, wie die Lohnsteuerabrechnung oder seine aktuelle Adresse, schwirren immer noch irgendwo im Internet herum.
In seiner Keynote TARIKS HATE-SIDE-STORY geht’s gemeinsam auf Spurensuche. Denn es stellt sich die Frage: Wie konnte es so weit kommen, dass Unbekannte es scheinbar als legitim empfinden, jemandem virtuell so dermaßen ins Gesicht zu rotzen. Mit im Gepäck: ein Potpourri von Tariks Videos, wie MAKE DEUTSCHLAND GREAT AGAIN!, eine Liebesbotschaft an die Identitäre Bewegung und DICH WIRD MAN DOCH HATEN DÜRFEN, eine Liebesbotschaft an seine treue Hater-Community. Ganz nebenbei erklärt Tarik seine Motivation für seine feministische Netz-Arbeit, was für ihn Feminismus bedeutet und warum dieser nur aus einer intersektionalen Perspektive für ihn Sinn ergibt. Da lacht das Herz, da heult der Hater! <3
(Tarik Tesfu)
Teilnehmer*innen
Nora Bossong | DEU Autorin | *1982 in Bremen, lebt in Berlin. Studium in Berlin, Leipzig und Rom. Veröffentlicht Romane, Gedichte, Reportagen und Essays. Präsidiumsmitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Jan Böttcher | DEU Autor |*1973 in Lüneburg, lebt seit 1993 in Berlin. Er schreibt Prosa und Songs. Als Musiker heute solo, von 1998-2006 Sänger und Texter der Band „Herr Nilsson“. Böttcher ist Mitgründer des Musik- und Veranstaltungslabels „KOOK berlin“. Ernst-Willner-Preis für „Nachglühen“, 2008. Eine Langerzählung und fünf Romane, zuletzt „Das Kaff“ (Aufbau Verlag 2018).
Jan Brandt | DEU Autor | *1974 in Ostfriesland, lebt in Berlin, veröffentlichte den Roman „Gegen die Welt“ (2011) sowie die Reiseberichte „Tod in Turin“ (2015) und „Stadt ohne Engel“ (2016).
Lisa Danulat | DEU Autorin | *1983 in Frankfurt am Main, schreibt und veröffentlicht Texte für Theater und den täglichen Gebrauch. Arbeitet als medizinische Schreibkraft am Urbanklinikum, Berlin. Ihr Text „Ralf“ eröffnete 2016 die Spielzeit am Staatsschauspiel Dresden. Zuletzt war sie Stadtschreiberin der Stadt Paderborn.
dorisdean | DEU Performancekollektiv | *2006 in Moers. Beschäftigen sich hauptsächlich mit Stigmata und Defekten im Menschen und ihren Gesellschaften. Erfinder*innen der Achtsamkeits-Avantgarde. Preisträger*innen des Jury-Preis des Favoriten Festivals 2016.
Özlem Özgül Dündar | TUR Autorin | *1983 in Solingen, lebt in Leipzig und Solingen. Studium der Literatur und Philosophie in Wuppertal sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Szenisches und tritt mit ihren Kollektiven GID, Kaltsignal und Kanak Attak Leipzig auf. Ihr Lyrikdebüt „gedanken zerren“ (ELIF Verlag) ist 2018 erschienen. Nominierung zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2018.
Afsane Ehsandar| IRN Autorin | *1981 in Teheran, seit Juli 2014 lebt sie in Deutschland. Studium an der Universität für Drama und Literatur in Teheran. Schreibt Theaterstücke und Hörspiele. 2017 Preis der Autorentheatertage Berlin für „Welches Jahr haben wir gerade?“
b.fleischmann | AUT Musiker | lebt als freischaffender Musiker in Wien. 1999 veröffentlichte er auf den neuen Labels „Morr Music“ und „charhizma“ sein Debüt „pop loops for breakfast“. Für „Welcome Tourist“ erhielt er 2003 den „Qwartz Electronic Music Award“ in der Kategorie bestes Album. Seit 2001 arbeitet b.fleischmann auch regelmäßig an Theater- und Filmmusik.
Olga Flor | AUT Autorin | *1968 in Wien, aufgewachsen in Wien, Köln und Graz. Sie studierte Physik und arbeitete im Multimedia-Bereich. Seit 2004 freie Schriftstellerin. Romane, Kurzprosa, Essays, Theater- und Musiktheaterarbeiten. Sie erhielt u.a. den Anton-Wildgans-Preis 2012, den Veza-Canetti-Preis 2014 sowie den Droste-Preis 2018. Nominierungen für den deutschen Buchpreis und den Alfred-Döblin-Preis. Zuletzt: „Klartraum“ (Roman, Jung und Jung 2017) und „Politik der Emotion“ (Essay, Residenz 2018).
Manuel Gogos | DEU Autor, Kritiker, Ausstellungs- und Filmemacher, zuletzt mit der Arte-Dokumentation „Unter Fremden. Auf der Reise zu Europas Neuen Rechten“ (2017). Seine Arbeiten bewegen sich zwischen wissenschaftlicher Essayistik, Hörbildern und Bildsprachen. Er promovierte über jüdische Diasporaliteratur. Von 2002 bis 2005 war er im Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Projekt Migration“ der Kulturstiftung des Bundes tätig. Seit 2005 firmiert er in seiner „Agentur für Geistige Gastarbeit“ als freier Kurator und kuratorischer Berater. → Website
Anja Golob | SLO Autorin, Publizistin, Übersetzerin, Dramaturgin | *1976 in Slovenj Gradec, lebt in Ljubljana und Brüssel. Studierte Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Fakultät der Künste in Ljubljana. Veröffentlichte 3 Lyrik-Bände auf Slowenisch („V roki“, 2010 / „Vesa v zgibi“, 2013 / „Didaskalije k dihanju“, 2016) und einen Lyrik-Band auf Deutsch („Taubentext, Vogeltext“, mit Nikolai Vogel, 2018). Erhielt 2014 und 2016 den Jenko Poetry Prize für den besten slowenischen Lyrik-Band. → Website
Kübra Gümüşay | DEU Autorin, Aktivistin | *1988, hat Politikwissenschaften in Hamburg und London studiert. Seit 2008 arbeitet sie als freie Autorin für Die Zeit, Zeit Online, taz und andere. 2010 bis 2013 schrieb sie die Kolumne „Das Tuch“ in der taz. Sie co-gründete den Verein Zahnräder e.V. für soziales Unternehmertum, die anti-rassistische Kampagne #SchauHin und das feministische Bündnis #Ausnahmslos.
Alexander Gumz | DEU Autor | *1974 in Berlin, wo er auch lebt. Redakteur und Veranstalter bei KOOK e.V. und für das poesiefestival berlin. Zuletzt erschien sein Gedichtband „barbaren erwarten“ bei kookbooks, 2018. Clemens-Brentano-Preis 2012. Stipendiat der Deutschen Akademie Rom in der Casa Baldi, 2013, der Villa Aurora, Los Angeles, 2016 und des Berliner Kultursenats, 2010 und 2018.
Nene Hatun | TUR Musikerin | Sie erhielt letztes Jahr die Berlin Community Radio Residency und vom Berlin Musicboard und dem Goethe Institut eine zweimonatige Residenz in Indien. Nachdem sie im Juni 2017 ihre Debut-EP bei Bedouin Records veröffentlicht hatte, spielte sie häufig Live- und DJ-Sets in Clubs wie Tresor, About Blank, Rabitza Moskau, und schließlich spielte sie ihr letztes Stück „Fountain of Fire“ in Berlin Atonal.
Bernadette La Hengst | DEU Musikerin, Autorin | *1967, lebt in Berlin. Sie realisiert partizipative Theatermusikprojekte u.a. in Berlin, Hamburg, Freiburg, Bonn. Das 5. Solo-Album der „Agitations-Chanteuse“ und ehemaligen „Die Braut haut ins Auge“-Sängerin und -Gitarristin erschien 2015 bei Trikont („Save the world with this melody“).
Maren Kames | DEU Autorin | *1984 in Überlingen am Bodensee, lebt in Berlin. Studium der Kulturwissenschaften, Philosophie und Theaterwissenschaften in Tübingen und Leipzig, Studium Kreatives Schreiben am Literaturinstitut Hildesheim. Schreibt querbeet ohne Rücksicht auf Genres. 2017 Anna Seghers Preis (u.a.) für ihr multimediales Debüt „Halb Taube Halb Pfau“ (Secession, 2016).
E. L. Karhu | FIN | *1982 in Helsinki, arbeitet als Dramatikerin und Dramaturgin. Das thematische Interesse von ihren Stücken kreist vielfach um die Ethik menschlichen Handelns sowie um das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Die Autorin untersucht in ihrem Schreiben neue dramatische Formen und die Grenzen der Bühnensprache. In E. L. Karhus‘ neuestem Stück „Prinzessin Hamlet“ experimentiert sie mit einer comichaften Bildsprache. Es wurde im Februar 2017 am Q-teatteri in Helsinki uraufgeführt.
Jazra Khaleed | GRC Autor, Übersetzer, Publizist, Filmemacher | *1979, Grosny (Tschetschenien), lebt in Athen und schreibt Gedichte auf Griechisch. Seine Werke wurden vielfach übersetzt und in Europa, den USA und Australien publiziert. Auf Deutsch zuletzt: „Bin ohne Menschen“ (Hochroth 2010), „Jazra Grosny“ (Distillery, 2013). Mitbegründer des Lyrik-Magazins TEFLON.
Jonas Lüscher | CHE/DEU Autor | *1976 in der Schweiz aufgewachsen, lebt in München. Studium der Philosophie in München, Zürich und Stanford. Schreibt Prosa und politische Essays. Schweizer Buchpreis für Kraft (Roman, C.H. Beck, 2017). Jonas Lüscher ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Enis Maci | DEU Autorin | *1993 in Gelsenkirchen, hat Literarisches Schreiben und Kultursoziologie in Leipzig und London studiert. Zuletzt wurde ihr Stück „Mitwisser“, das mit dem Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichnet wurde, am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Im Oktober 2018 erscheint ihr Essayband „Eiscafé Europa“ in der Edition Suhrkamp.
Jagoda Marinić | HRV/DEU Autorin, Publizistin und Kulturmanagerin | Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Anglistik an der Universität Heidelberg. Zahlreiche Publikationen, u.a. „Eigentlich ein Heiratsantrag“ (Suhrkamp, 2001), Restaurant Dalmatia (Hoffmann und Campe, 2013), zuletzt 2016 „Made in Germany – Was ist deutsch in Deutschland?“ (ebd). Schreibt regelmäßig für die Süddeutsche Zeitung, Deutsche Welle und die taz. Hält bundesweit Vorträge zu kultureller Vielfalt und aktuellen Herausforderungen in Einwanderungsgesellschaften. Seit 2012 verantwortlich für die Konzeption des Interkulturellen Zentrums der Stadt Heidelberg. Vorstandssprecherin der bundesweiten Stiftung „Internationale Wochen gegen Rassismus“.
Jeffrey McDaniel | USA Autor | *1967 in Philadelphia, lebt in New York. Unterrichtet am Sarah Lawrence College kreatives Schreiben. Veröffentlichungen in zahlreichen Lyrik-Anthologien, u.a. in „American Poetry: The Next Generation“ und „Legitimate Dangers“. Verfasste mehrere Gedichtbände, zuletzt „Chapel of Inadvertent Joy“ (2013). In deutscher Sprache erschien „Katastrophenkunde“ (Lautsprecherverlag 2006).
Thomas Meinecke | DEU Schriftsteller, Musiker, DJ | zahlreiche Romane und Erzählungen seit 1986 im Suhrkamp Verlag, aktuell „Selbst“, 2016. Etliche Arbeiten als Musiker, u.a. mit seiner 1980 gegründeten Band F.S.K., deren Alben seit 2008 auf Daniel Richters „Buback“ Label erscheinen; seit 1998 gemeinsame elektronische Projekte mit Move D. Hat eine eigene Sendung im Bayerischen Rundfunk, seit 1985 als Radio DJ und auch DJ in urbanen nächtlichen Clubs all over. Am Berliner Theater Hebbel am Ufer betreibt er seit 2007 eine Veranstaltungsreihe namens „Plattenspieler“.
Maria Milisavljević | DEU Autorin | *1982 in Arnsberg (Westfalen), lebt in Berlin. Studium der Englischen Kulturwissenschaft, Literatur und Kunstgeschichte. Schreibt Theatertexte. 2013 Kleistförderpreis für junge Dramatik. Ihr Stück „Beben“ wurde für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018 nominiert, sowie mit dem Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkt 2017 und dem Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2017 ausgezeichnet. Die Österreichische Erstaufführung von „Beben“ findet im Dezember 2018 am Burgtheater statt. Neben ihrer Autorentätigkeit arbeitet sie als Übersetzerin.
Mehdi Moradpour | DEU Autor, Übersetzer, Dolmetscher (Farsi, Spanisch) | *1979 in Teheran | Studium Physik, Industrietechnik (Iran); Soziologie, Hispanistik, Amerikanistik, Arabistik (Leipzig und Havanna); FORUM TEXT (Graz) | Arbeiten an der Deutschen Oper Berlin, Maxim Gorki Theater, Münchner Kammerspiele, Schauspielhaus Wien.
Fiston Mwanza Mujila | COD/AUT Autor | *1981 in Lubumbashi/Dem. Rep. Kongo, lebt in Graz, wo er bereits 2009/2010 Stadtschreiber war. Er schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet afrikanische Literatur an der Universität Graz. „Tram 83“ (Zsolnay, 2016) ist sein erster Roman, für den er bereits zahlreiche Preise erhielt, u. a. den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt 2017.
Maxi Obexer | ITA/DEU Theaterautorin und Schriftstellerin | *1970 in Brixen, lebt in Berlin. Zuletzt „Illegale Helfer“ und „Europas längster Sommer“. Sie lehrte an der UdK, dem Literaturinstitut Leipzig sowie an US-amerikanischen Universitäten. 2014 gründete sie mit Sasha M. Salzmann das „Neue Institut für Dramatisches Schreiben“ (NIDS).
Reinhard Olschanski | DEU Autor und Wiss. Referent | *1960 in Flörsheim/M., lebt in Stuttgart. Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Stuttgart. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. → Website
Rick Reuther | AFA Autor | *1993 in Hamburg, lebt in Wien. Studium u.a. an der Universität für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste in Wien, momentan Gender Studies. Er schreibt Beschwerden für „Asyl in Not“, arbeitet als Trainer bei „Poika“ in der gendersensiblen Jugendarbeit und kümmert sich um den Nachlass seiner besten Freundin, Ianina Ilitcheva.
Pascal Richmann | DEU Autor | *1987 in Dortmund, lebt in Leipzig. Er schreibt Theatertexte, Essays, Erzählungen und ist Mitglied der Akademie für Letalität und Lösungen. → Website
Kathrin Röggla | AUT Autorin | *1971 in Salzburg, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays, Hörspiele sowie Texte für Theater. Sie ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und der Akademie der Künste. → Website
Katharina Schultens | DEU Autorin | *1980 in Kirchen (Deutschland), lebt in Berlin. Studium Kulturwissenschaften in Hildesheim, St. Louis und Bologna. Arbeitet an der Humboldt-Universität als Geschäftsführerin einer naturwissenschaftlichen Graduiertenschule. Schreibt Lyrik und Essays. Zuletzt 2015 Internationaler Spycher: Literaturpreis Leuk der Schweizer Stiftung Schloss Leuk.
Daniela Seel | DEU Autorin | *1974 in Frankfurt/M., lebt in Berlin und Frankfurt/M. Schreibt Lyrik, Essays und fürs Radio und übersetzt. Gründerin und Verlegerin von kookbooks. 2017 Lyrikpreis des Mondseelandes.
Mati Shemoelof | ISR Autor | *1972 in Haifa. Lebt in Berlin. Studierte Film und Geschichte an der Universität Haifa. Veröffentlichte sechs „Poetry-Books“ und eine Sammlung mit „Short-Stories“. Ist einer der Gründer von „Poetic-Hafla“, einer multilingualen Lesereihe in Berlin.
Andreas Spechtl | AUT Musiker | *1984 in Oberpullendorf (Österreich), lebt in Berlin. Sänger, Songwriter und Gitarrist der Gruppe Ja, Panik. Seit 2015 auch als Solomusiker aktiv. Zuletzt erschien „Thinking about tomorrow, and how to build it“ (Bureau B, 2017). Schreibt unregelmäßig auch Texte in Zeitschriften und Onlinemedien (Spex, Fm4, Falter). 2016 erschien zudem die im Kollektiv geschriebene Autobiografie der Gruppe Ja, Panik, „Futur II“ (Verbrecher Verlag).
Darja Stocker | CHE/FRA Autorin | *1983 in Zürich, studierte Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Seit 2005 zahlreiche Stücktexte und Recherchearbeiten fürs Theater, zuletzt v.a. zu Widerstandsbewegungen. 2016 Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft für „Nirgends in Friede. Antigone.“ Zur Zeit schreibt sie an einem neuen Stück „100 Jahre weinen oder 100 Bomben werfen“.
Tarik Tesfu | DEU Video-Blogger, Feminist, Content Creator, Gutmensch | Lebt in Berlin. Tarik hat mal was mit Medien studiert und ist seit 2015 als selbsternannter Gender-Messias im Netz unterwegs. On top ist er Host bei dem Online-Format „Jäger & Sammler“ (ZDF).
Kinga Tóth | HUN/DEU Autorin, Sprachwissenschaftlerin, (Klang-)Poet-Illustratorin und Kulturmanagerin | *1983 in Sárvár, Ungarn. Ihre Texte inszeniert sie mit Performance und Installationen. Sie erhielt u.a. das Eduard-Rosenthal Stipendium GEDOK und den Hazai Attila Preis für Literatur. Zu ihren Publikationen zählen Gedichtbände (auf Ungarisch, Deutsch und Englisch) mit Illustrationen: u.a. „ALL MACHINE/Allmaschine“ (Edition Solitude, Magvető), „Wir bauen eine Stadt“ (parasitenpresse), „Mondgesichter“ (Magvető 2017). → Website
Senthuran Varatharajah | DEU Autor | *1984 in Jaffna (Sri Lanka), lebt in Berlin. Studium der Philosophie, ev. Theologie und Kulturwissenschaften in Marburg, Berlin und London. 2016 Veröffentlichung des Debütromans „Vor der Zunahme der Zeichen“ (S. Fischer).
Team
Künstlerische Leitung der Konferenz
Jörg Albrecht | DEU Autor | *1981 in Bonn, aufgewachsen in Dortmund, lebt in Berlin. Er schreibt Prosa, Essays, Hörspiele sowie Texte für Theater und Performance, u. a. für sein Theaterkollektiv copy & waste. Jörg Albrecht ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Thomas Arzt | AUT Autor | *1983 in Schlierbach (Österreich), lebt in Wien. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Schreibt Lyrik, Prosa, Essays, Hörspiele und Theaterstücke.
Sandra Gugić | AUT/SRB Autorin | *1976 in Wien, lebt in Berlin. Studium an der Univ. für Angewandte Kunst Wien und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Veröffentlichungen (Prosa, Lyrik, Essays) in Zeitschriften und Anthologien, Arbeiten für Theater und Film. 2016 Reinhard-Priessnitz-Preis für „Astronauten“ (Roman, C.H.Beck, 2015).
Gerhild Steinbuch | AUT Autorin | *1983 in Mödling (Österreich), lebt in Berlin. Schreibt Essays, Hörspiele und Theatertexte, sowohl allein als auch im Kollektiv „Freundliche Mitte“ und arbeitet als Übersetzerin aus dem Englischen, sowie als freie Dramaturgin.
Mitarbeit Konzept
Thomas Köck | AUT Autor, Film- und Theatermacher | *1986 in Oberösterreich. Studierte Philosophie sowie Szenisches Schreiben. Eingeladen zu Berlinale TALENTS und nominiert für den Filmförderpreis der Bosch Stiftung. Hausautor am Nationaltheater Mannheim, Else-Lasker-Schüler-Preis, Dramatikpreis der österreichischen Theaterallianz und zuletzt Kleist-Förderpreis.
Kurator Livestream Lectures
Tom Bresemann | DEU Autor | *1978 in Berlin. Er veröffentlichte seit 2004 in diversen Magazinen und Anthologien wie „randnummer“, „poet“, „Lyrik von Jetzt 2“, „Jahrbuch der Lyrik“, „Wat los, Parzen?“ sowie drei Gedichtbände und eine Erzählung. Zuletzt erschien 2014 der Gedichtband „Arbeiten und Wohnen im Denkmal“. 2006 gründete er gemeinsam mit Moritz Malsch und Katharina Deloglu die Lettrétage. „Es ist diesem Lyriker eigen, sich immer wieder neue (politische) Widerstandsräume in seinen Gedichten zu verschaffen und den Leser herauszufordern (Buluzc, faustkultur.de).“
Produktion
ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
www.ehrlichearbeit.de
Technische Leitung
Torsten Schwarzbach
Ausstattung | Raum
Philine Rinnert
Übersetzung | Übertitelung
Lena Müller
Grafikdesign
Anna Maria Müller, Nina Kruse
www.kruseundmueller.com
Presse
Sarah Rosenau
MACCS GmbH
sar@maccs.eu
Koordination Social Media
Fabian Thomas
Bloggerinnen
Juli Katz, Juliane Noßack, Angie Martiens
Webdesign
Florian Wacker
www.florianwacker.de
Fotografie
Sabrina Richmann
sabrinarichmann.de
Produktionsassistenz
Marie Golüke
Catering
Hannes Gruber
Helfer*innen
Sarah Amanda Dulgeris
Christian Forte
Carolin Kipka
Susanna Quandt
Sebastian Rest
Die Organisator*innen danken Tina Pfurr und Daniel Schrader sowie dem gesamten Team des Ballhaus Ost.
Tickets
Alle Diskussionen, Lesungen und Konzerte sind öffentlich zugänglich. Tickets sind online erhältlich unter www.ballhausost.de/karten, Resttickets am ersten Konferenztag, 14. Juni 2018, um 18.30 Uhr an der Abendkasse. Konferenzpass: 10 € (gültig für alle 4 Tage), Tagesticket: 5 €.
ÄNGST IS NOW A WELTANSCHAUUNG wird gefördert von der Berliner Senatskanzlei für Kultur und Europa. Mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds.
NAZIS & GOLDMUND danken Tina Pfurr, Daniel Schrader und dem gesamten Team des Ballhaus Ost sowie allen weiteren Unterstützer*innen und Partner*innen.
Der Auftakt: 3 mal Warm-up
Den Auftakt zur Konferenz bildeten drei Warm-up-Veranstaltungen, die den Dialog zwischen Künstler*innen, Publizist*innen und Literaturinstitutionen über die politischen Themen der Konferenz eröffneten, die gemeinsame Diskussion vorbereiten und Interessenslagen sondierten. Hier ein Rückblick:
ÄNGST VOR BÜRGER – Warm-up No.1
18. Mai 2018 | 20:00 Uhr | Lettrétage
Mehringdamm 61, Berlin-Kreuzberg
Der extremen Rechten ist es seit Beginn des Jahrtausends gelungen, den öffentlichen Raum in Europa zu erobern, in Parlamente einzuziehen und sich als Demokrat*innen zu inszenieren. Während die Grenzen global enger gezogen wurden, hat sich die „Neue Rechte“ in ganz Europa vernetzt. Zur Sicherung des eigenen Standplatzes bedient sie sich dabei auch Strategien der sprachlichen Grenzverschiebung: Von Wehrsportübungen, die als Paintballspiele verharmlost werden, bis zur Leugnung des Holocausts, von einer Rhetorik der Angstmache zur Selbstdefinition als „die neuen Juden“: Die Rechte weiß, wie man Täter zu Opfern macht. Alternative facts als faktische Beweise, alternative fiction als die sogenannte Wahrheit: Denn dass nur gehört wird, wer das Recht zu sprechen besitzt, wusste bereits Donald Trump. Im Kreuzberger Literaturhaus Lettrétage entwickeln die Autor*innen Maren Kames, Katharina Schultens und Mehdi Moradpour ein Spracharchiv der heutigen Zeit: der sprachliche Abfall rechter Rhetorik wird in einem kollektiven Schreibprozess bearbeitet, ausgestellt und verfremdet. Gemeinsam schaffen die Autor*innen so eine Komposition, die das rechte Denken dekomponiert.
Mit Maren Kames, Katharina Schultens, Mehdi Moradpour
ÄNGST VOR KÖRPER – Warm-up No.2
27. Mai 2018 | mittags um 12:00 Uhr | aquarium
Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin-Kreuzberg
Das aquarium am Kottbusser Tor ist ein Ort, an dem sich Geflüchtete zum Austausch treffen, die queere Szene Filme zeigt, Jugendgruppen Workshops abhalten. Heute ist hier Zirkeltraining der Ängst – und das nicht zu knapp. Die Schriftstellerin Lisa Danulat und dorisdean, eine mixed-abled Performancegruppe, stellen sich dem Parcours. Mit allen, die dabei sind. Ein anti-populistischer Achtsamkeits-Parcours gegen Willkür und Ausgrenzung. Das hier ist doch kein Spiel! Doch. Und wir müssen gut spielen. Das Zirkeltraining wird zeigen: Wie kraftvoll, ausdauernd, beweglich und schnell ist unser demokratisches Denken und Leben? Und wie verkörpern wir es? Was ist ein intakter Körper in Zeiten von kaputtem Demokratieverständnis? Und was ein kaputter Körper in einer intakten, vor Stolz strotzenden (deutschen) Nation? Ängste gibt es viele, fast so viele wie Lebensweisen und Nationalitäten: Angst vor dem eigenen Körper: weil er droht, auseinanderzugehen. Angst vor dem fremden Körper: weil er begehrenswert ist und es nicht sein darf. Angst vor dem Volkskörper, der sich in Fackelzügen neue Wege bahnt. Im Zirkeltraining der Texte und Gesten testen dorisdean und Lisa Danulat alias dorisdeanulat, welche Regionen des demokratischen Körpers sich noch regenerieren, welche brechen und welche gekittet werden können – und welche nicht. Was können Sie? Was kann ich? Können wir sprechen? Können wir gehen? Können wir robben oder rollen? Können wir uns sehnen? Können wir uns sehen?
Mit Lisa Danulat, dorisdean
ÄNGST VOR SPRACHE – Warm-up No.3
1. Juni 2018 | 20:00 Uhr | Kunsthaus ACUD
Veteranenstr. 21, Berlin Mitte
Drei Autorinnen: Özlem Özgül Dündar, Afsane Ehsandar und Maria Milisavljević begegnen sich in Dialog und Sprachspiel über die Grenzen von Identitäten, Sprachen und Nationen im multilingualen Berlin der 2010er Jahre. Den drei Autorinnen ist gemeinsam, dass sie sich mit Sprache auch in Form von Übersetzung beschäftigen. In Aktion und Reaktion stellen sie Fragen, Möglichkeiten und Begriffe in den Raum. Wie kann und soll man heutzutage über Integration sprechen? Wie unterschiedlich können die Begriffe Heimat und Identität bestimmt werden? Was bedeutet und bezeichnet das Wort „Migrationshintergrund“ vom ganz individuellen Standpunkt aus betrachtet? Kann man gelernte Begriffe, Kategorien und Bezeichnungen neu deuten, lesen und leben? Oder bedeuten die Grenzen einer Sprache die Grenzen einer Welt?
Mit Özlem Özgül Dündar, Afsane Ehsandar, Maria Milisavljević
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.